Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten stehen oft vor einer Mammutaufgabe, wenn sie ihre eigene Praxis gründen wollen. Doch auch viele erfahrene Therapeuten sind unzufrieden mit ihrer IT-Situation und auf der Suche nach einer neuen Software.
Damit Sie sich im Dschungel der Praxissoftware-Anbieter besser zurechtfinden und eine fundierte Entscheidung treffen können, welche Lösung die richtige für Ihre Praxis ist, haben wir diesen Leitfaden für Sie erstellt. Hier zeigen wir Ihnen, welche Unterschiede es zwischen den Systemen gibt und worauf Sie achten müssen, um die geeignete Psychotherapie-Software für Ihre Praxis zu finden.
Warum überhaupt Praxissoftware?
In seiner Rolle als digitales Herzstück der psychotherapeutischen Praxis übernimmt das Praxisverwaltungssystem – kurz PVS – ein vielfältiges Spektrum verschiedenster Aufgaben und erleichtert Therapeutinnen und Therapeuten so zum Beispiel das Management von Patientendaten, Therapieanträgen und Abrechnungen. Außerdem können zahlreiche Prozesse automatisiert werden. Das spart viel Zeit und steigert die Effizienz der Praxis.
Die wichtigsten Bereiche, in denen Praxissoftware Sie in Ihrem Alltag unterstützt, sind:
Fazit: Praxissoftware-Systeme decken eine Vielzahl an Funktionen ab und können den entscheidenden Unterschied machen, Ihren Praxisbetrieb weiter zu professionalisieren. Die Wahl der richtigen Software will deshalb wohlüberlegt sein.
Worin unterscheiden sich die verschiedenen Praxisverwaltungssysteme?
Nun wissen Sie, welchen Nutzen Ihnen eine gute Praxissoftware bietet. Doch wo genau liegen die Unterschiede zwischen den zahlreichen Systemen und was bedeutet das für Ihre Praxis? Im Folgenden helfen wir Ihnen, sich besser in der – leider oft undurchsichtigen – Vielfalt der Anbieter orientieren zu können.
Technische Unterschiede
Serverstandort
Grundsätzlich lassen sich alle Praxisverwaltungssysteme technisch in drei Kategorien einteilen. Die entscheidende Frage lautet: Wo steht der Server (also das technische Zentrum des PVS)?
Das sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme:
Fazit: Gerade, wenn Sie keinen technischen Hintergrund haben, ist ein Cloud-Anbieter eine gute Wahl. So haben Sie mehr Zeit für die wichtigen Dinge. Sie sollten allerdings unbedingt darauf achten, dass der Cloud-Anbieter den gesamten Datenstrom Ende-zu-Ende-verschlüsselt und dadurch die nötige Sicherheit Ihrer Patientendaten gewährleistet (siehe Datenschutz).
Betriebssystem
Ein weiterer technischer Aspekt ist das verwendete Betriebssystem. Hier scheiden für Mac-Nutzer einige Windows-Programme aus und umgekehrt. Die meisten Praxis-Systeme laufen aber auf beiden gängigen Betriebssystemen. Manche sind auch Linux-fähig.
Benutzeroberfläche
Achtung: Hinsichtlich der Benutzeroberfläche gibt es enorme Unterschiede im Markt – vom angestaubten “Windows 95-Flair” bis hin zu hochmodernen Systemen, die intuitiv zu bedienen sind.
Funktionsumfang
Fast noch wichtiger als ein übersichtliches, modernes System sind im Alltag für die meisten Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten die Funktionen, die eine Software zu bieten hat.
Hinsichtlich dieses Punktes lassen sich PVS-Anbieter in zwei verschiedene Kategorien einteilen:
Allrounder vs. Spezialsoftware
Die Funktionen für andere Fachgruppen sind für die Psychotherapie in der Regel ohnehin irrelevant. Und ein aufgeräumtes System mit klaren Prozessen, die sich an Ihrem Arbeitsablauf orientieren, ermöglicht Ihnen ein sehr viel angenehmeres Arbeiten.
Deshalb empfehlen wir Ihnen, einen spezialisierten Anbieter zu wählen!
Aber: Welche Funktionen braucht eine gute Praxissoftware denn jetzt ganz konkret?
Praxisorganisation
Die Kernfunktion einer jeden Psychotherapie-Software ist die Koordination und Organisation der Praxis. Dabei helfen diese Funktionen:
Datenverwaltung und Dokumentation
Die Organisation Ihrer Praxis können Sie natürlich nicht ohne Daten durchführen. Deshalb ist die zweite wichtige Funktionalität von Praxissoftware natürlich die Verwaltung von Daten und Dokumenten.
Abrechnung
Natürlich wollen Sie als Therapeut auch für Ihre Arbeit entlohnt werden. Deshalb unterstützt Sie Ihre Praxissoftware auch bei der Abrechnung der von Ihnen erbrachten Leistungen.
Auswertung & Messbarkeit
Zu guter Letzt bietet ein gutes PVS auch die statistische Auswertung Ihrer Praxis an. Von der Behandlungsdauer bis zum Therapieerfolg können Sie oft zahlreiche Metriken auswerten und damit wichtige Einblicke in Ihre Arbeit gewinnen, um Ihre Praxis weiter zu verbessern.
Kosten
Abrechnungszeitpunkt
Nicht zuletzt bieten Ihnen unterschiedliche Anbieter natürlich unterschiedliche Preismodelle an. Eine Tatsache, die einen Vergleich auf den ersten Blick leider oft schwierig macht. Wir zeigen Ihnen, wie Sie trotzdem Vergleichbarkeit herstellen können.
Grundsätzlich können Sie die Ausgaben für Ihre Praxis-IT nämlich zweigeteilt betrachten. So ist schon viel Übersicht gewonnen:
Leistungsumfang
Ein weiterer Unterschied der Preismodelle besteht zwischen sogenannten Komplettlösungen, die ein festes Preismodell für ein festes Leistungsspektrum anbieten, und modularen Lösungen, bei denen einzelne Leistungen je nach Bedarf einzeln dazu gebucht werden können.
Achtung: Manche Softwarehersteller stellen Ihnen Wartungen und Updates auch erst dann in Rechnung, wenn sie anfallen.
Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie also unbedingt abklären, welche Zusatzleistungen (Support, Produktschulungen, Updates, Wartungen etc.) im Preis inbegriffen sind, ob im Nachhinein zusätzliche Kosten anfallen können und wie hoch diese in der Regel sind.
Vertragslaufzeit
Während einige Anbieter versuchen, eine Kündigung durch hohe Einmalgebühren unattraktiv zu machen und so Kunden zu binden, locken andere Anbieter mit günstigen Verträgen, in denen außerordentlich lange Laufzeiten und Kündigungsfristen zu finden sind.
RED schafft Kundenbindung durch Vertrauen. Deshalb gibt es bei RED medical keine Mindestvertragslaufzeit und eine faire Kündigungsfrist.
Support und Service
Die Praxissoftware ist das technische Rückgrat Ihrer Praxis.
Wenn es hier zu Problemen kommt – zum Beispiel, weil die Technik nicht wie gewünscht funktioniert – hat das oft große Auswirkungen auf Ihren Praxisbetrieb.
Damit Ihnen im Falle eines technischen Problems zeitnah und kompetent weitergeholfen wird, sollten Sie bei der Auswahl des Software-Anbieters darauf achten, dass Sie einen guten und schnellen Zugang zu fähigen Servicekräften haben.
Bringen Sie daher unbedingt die durchschnittlichen Support-Reaktionszeiten sowie die telefonische Erreichbarkeit in Erfahrung, um die Anbieter untereinander vergleichen zu können.
Technik aus einer Hand
Einige Praxissoftware-Hersteller bieten neben dem Praxisverwaltungssystem auch noch weitere Services für Psychotherapeuten an.
Insbesondere bei der Praxisgründung kann es daher Sinn ergeben, auch den Anschluss an die Telematikinfrastruktur oder die Auswahl eines Videosprechstunden-Tools miteinzubeziehen.
Wie wähle ich die richtige Software aus?
Nun wissen Sie, wo die Unterschiede zwischen den verschiedenen Praxissoftware-Systemen liegen. Doch das ist erst die halbe Miete.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt die richtige Psychotherapie-Software auswählen:
Schritt 1: Bedarf ermitteln
Was brauche ich überhaupt? Diese Frage sollten Sie sich als Erstes stellen, wenn Sie ein neues Praxisverwaltungssystem einführen wollen.
Doch um diese Frage überhaupt beantworten zu können, müssen Sie sich genau mit Ihren Bedürfnissen auseinandersetzen.
Folgende Fragestellungen können Ihnen dabei helfen, Ihren Bedarf zu ermitteln:
Überlegen Sie außerdem, welche zusätzlichen Aspekte Ihnen bei Ihrer Psychotherapie-Software besonders wichtig sind. Viele Therapeutinnen und Therapeuten legen zum Beispiel großen Wert auf diese Themen:
Schritt 2: Anforderungen priorisieren
Anforderungsprofil definieren
Nun gilt es, diese Wünsche in konkrete Anforderungen zu übersetzen, die Ihre künftige Praxissoftware erfüllen soll.
Also lesen Sie Ihre “Wunschliste” durch und fragen Sie sich:
- Welche Funktionen braucht das System, damit mein Prozess wie geplant funktioniert?
- Welche zusätzlichen Leistungen erwarte ich vom Software-Anbieter?
- Welche Prozesse sollten in der Software wie aussehen?
Achtung: Es geht hier nicht nur um die Funktionen Ihrer Software! Bedenken Sie auch weitere Kriterien wie Bedienbarkeit, technischen Aufwand oder den Support.
Priorisierung der Leistungen
Im nächsten Schritt sollten Sie den entstandenen Anforderungskatalog priorisieren. Sortieren Sie Ihr Anforderungsprofil nach Wichtigkeit.
Teilen Sie Ihre Anforderungen außerdem in K.O.-Kriterien (absolut verpflichtend notwendig), wichtige Wunsch-Funktionen und optionale “Nice to have”-Anforderungen auf.
Wichtig: Eine Software, die ALLE Anforderungen erfüllt, findet sich leider in den seltensten Fällen.
Schritt 3: Marktanalyse & Longlist
Nun können Sie die unterschiedlichsten Praxissoftware-Anbieter grob auf diesen Leistungskatalog hin prüfen und so eine Auswahl von maximal zehn Software-Systemen erstellen, die für Ihre Praxis infrage kommen: die sogenannte Longlist.
Fokussieren Sie sich dabei zunächst auf die absoluten K.O.-Kriterien und arbeiten Sie sich dann langsam zu den weniger wichtigeren Themen vor. Sie werden staunen, wie schnell sie viele PVS-Anbieter ausschließen können – und zwar ohne zu sehr ins Detail zu gehen.
Schritt 4: Die Shortlist
Nach dieser groben Auswahl gilt es im nächsten Schritt, die Anbieter akribisch auf Ihre Funktionen zu überprüfen. Das Wichtigste ist jetzt, die Leistung der verschiedenen Praxissoftware-Systeme übersichtlich und vollständig gegenüberzustellen.
Tipp: Dazu bietet sich zum Beispiel eine Matrix aus den gewünschten Funktionen und den Anbietern an, da Sie so auf einen Blick den Funktionsumfang der verschiedenen Systeme vergleichen können.
Notieren Sie zu jedem Praxisverwaltungssystem, ob das gewünschte Attribut vorhanden ist, machen Sie sich ggf. Notizen zu Zusatzfunktionen oder Einschränkungen, damit Sie später besser abwägen können.
Vergleichen Sie jetzt die Anbieter miteinander und schließen sie weiter aus. Das Ziel ist eine “Shortlist”: also maximal 3-5 Anbieter, die Ihren Anforderungen gerecht werden.
In der Regel reduziert sich Ihre Auswahl automatisch, wenn Sie die verschiedenen Praxissoftware-Systeme genauer unter die Lupe nehmen.
Schritt 5: Entscheidung treffen
Im letzten Schritt geht es darum, alle offenen Fragen zu klären. Suchen Sie deshalb Kontakt zu den Software-Herstellern aus Ihrer Shortlist. Nehmen Sie Demo-Termine wahr, testen Sie (falls möglich) die Software selbst und lassen Sie sich Angebote erstellen.
Sind alle Fragen beantwortet und Sie haben exakte Angebote von den Anbietern vorliegen? Dann können Sie jetzt eine Entscheidung treffen.
Tipp: Besinnen Sie sich zurück auf Ihre Priorisierung. Überlegen Sie noch einmal, welche Themen Ihnen bei der Auswahl Ihres PVS wichtig sind und fällen Sie auf dieser Grundlage Ihre Entscheidung.
Häufige Fragen zur Software-Auswahl
Fazit: Welche Praxissoftware ist am besten für mich geeignet?
Am Ende ist die Entscheidung für eine Praxissoftware auch in der Psychotherapie eine individuelle Entscheidung.
Es kommt bei der Auswahl des geeigneten Software-Systems ganz auf Ihre persönlichen Wünsche und Bedürfnisse an. Sie müssen selbst festlegen, welche davon wichtiger sind und bei welchen Punkten Sie eher bereit sind, Abstriche zu machen.
RED medical für Psychotherapeuten ist unser Praxissoftware-System, das sich ideal an Ihre Bedürfnisse als Therapeut anpasst.
Wir versprechen Ihnen nicht das Nonplusultra – denn die perfekte Software liegt immer im Auge des Betrachters. Trotzdem bietet Ihnen RED medical zahlreiche Vorteile im Vergleich zu anderen Praxisverwaltungssystemen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen werden.
Wir legen stets großen Wert auf Innovation und möchten das Gesundheitswesen mit Fairness und Transparenz weiter verbessern – für Heilberufler und deren Patienten.
Im November 2023 haben wir mit RED medical deshalb eine speziell für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten entwickelte Cloud-Software auf den Markt gebracht.
Ihre Vorteile von RED medical im Überblick:
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